72
27. August 1997

PRESS BULLETIN - Deutsch





T R E U E

Ich glaube, es ist gar nicht mal so schwer, einen Entschluß zu fassen. Was aber viel schwerer fällt, ist es, seinem Entschluß treu zu bleiben. Wir fühlen uns dabei manchmal wie ein Blatt, das verschiedene Winde loszureißen versuchen. Von anderen Stimmen bedrängt, überdenken wir unsere Entscheidung, wenn nicht laut, dann zumindest leise und langsam.

Diejenigen, die den Weg gehen wollen, den uns die Königin des Friedens mit ihrem Kommen gekennzeichnet hat, sollten ehrbare und treue Menschen sein. Falls sie es sich erlauben, von diesem Weg abzukommen, müssen sie sich damit abfinden, auf anderen, weniger sicheren Wegen zu gehen.

Die Gottesmutter hindert niemanden daran, sich und seine Entscheidung zu überdenken. Das wäre sogar wünschenswert, aber in dem Sinne, daß dieses Überdenken eine Rückkehr von schlechten Wegen ist, auf die wir achtlos abkamen. Ein Überdenken, das nicht in diesem Sinne ist, ist nur ein vergebliches Sich-im-Kreis-drehen mit der Frage, ob wir diese Entscheidung auch bringen sollten.

Obwohl es uns manchmal auch anders vorkommt, bleibt uns Gott doch immer bis zum Ende unseres gesamten Lebensweges hindurch treu. Er schaut unentwegt auf uns hinab und hilft uns, unsere Seele unbeschadet zu lassen. Keimt unsere Treue auf der Grundlage seiner Treue, so wird diese Treue nichts mehr brechen können.

Peter Miljenko Stojic


N A C H R I C H T E N

BEGEHUNG DES FESTTAGES MARIÄ HIMMELFAHRT

Zum Festtag Mariä Himmelfahrt am 15. August versammelten sich in Medjugorje zahlreiche Pilger. Es wäre geradezu unmöglich, alle Länder aufzuzählen, aus denen sie herbeiströmten. Wir können nur sagen, daß es mehrere zehn Tausend aus allen Teilen der Welt waren. Die Kirche in Medjugorje, obwohl geräumig, schien dies erst diese Tage zu sein. Wegen der verschiedenen Sprachgruppen wurden die heiligen Messen in etwa acht Sprachen gefeiert. Zu erwähnen wäre ebenfalls der große Strom der barfüßigen kroatischen Pilger, die seit den frühen Morgenstunden aus allen Gegenden der Herzeg Bosna und Südkroatiens in Medjugorje eintrafen. Wie groß die Zahl der Pilger an diesem Tag war, sieht man aus der Tatsache, daß etwa 30 Priester fast den ganzen Tag lang die Beichte abnahmen. Um 16.00 Uhr am Nachmittag wurde der Friedensrosenkranz auf dem Erscheinungsberg gebetet. Die heilige Abendmesse führte gemeinsam mit 55 Konzelebranten Dr. Don. Jozo Muzic, Professor an der Theologischen Fakultät in Split, an.


PRÄSIDENT DER BISCHOFSKONFERENZ JAPANS BESUCHTE MEDJUGORJE

Der Präsident der Bischofskonferenz Japans Mgr. Stephen Fumio Hamao besuchte auf Einladung des Kardinals Dr. Franjo Kuharic die Republik Kroatien.

Während seines Aufenthaltes in Kroatien besuchte er am 16. August in Begleitung des Botschafters der Republik Kroatien in Japan Andelko Simic auch Medjugorje. Nach Besichtigung des Heiligtums kam es auch zu Gesprächen über die Ereignisse in Medjugorje zwischen dem japanischen Erzbischof und dem Gemeindepfarrer von Medjugorje und den anderen Franziskanern, die derzeitig in Medjugorje tätig sind. Mgr. Hamao erkundigte sich besonders über das Kommen von Pilgern aus Japan und den anderen Teilen Südasiens in dieses weltbekannte Heiligtum.

Der Gemeindepfarrer von Medjugorje Pater Ivan Landeka überreichte dem angesehenen Gast die Fotomonografie von Medjugorje und Rosenkränze. Der Leiter des Informationszentrums Pater Miljenko Stojic stellte dem japanischen Erzbischof die wichtigsten Fakten über die Ereignisse von Medjugorje im Laufe dieser 16 Jahre dar.


BESUCH EINES ERZBISCHOFS AUS INDIEN

Anfang August 1997 besuchte Medjugorje Bischof Mgr. Arokiaswamy aus Indien. In Medjugorje hielt er sich eine Woche lang auf. An einem Abend führte er die Meßfeier an. Zu dieser Gelegenheit hielt Mgr. Arokiaswamy den versammelten Gläubigen auch die Predigt, die wir Ihnen nachfolgend in voller Länge darstellen.

"Ich bin ein Bischof aus Indien. Zum Bischof wurde ich vor 21 Jahren, zum Priester vor 51 Jahren geweiht.

Mein Wunsch ist es, alle marianischen Heiligtümer zu besuchen, alle Orte, an denen die allerseligste Mutter erschienen ist. Lourdes, das bekannteste Heiligtum, habe ich vier oder fünf Mal besucht. Ich besuchte ebenfalls die Kapelle der Wunderbaren Medaille. Im letzten Jahr besuchte ich auch Montichiari im Norden Italiens, wo unsere Muttergottes als Rosa mistica erschien. Ein Jahr davor besuchte ich Fatima in Portugal und Garabandal in Spanien.

Dieses Jahr habe ich die Ehre, dieses Heiligtum der Königin des Friedens in Medjugorje zu besuchen, dank meinem deutschen Freund Benedict Meier, den ich im November vorigen Jahres in Montichiari traf. Ich bin froh, daß ich hier einige Tage im Gebet verbringen konnte. Hier spürt man die Stimmung des Glaubens, des Gebetes und der tiefen Religiosität gegenüber der allerseligsten Mutter, der Gospa, wie ihr sie hier nennt.

Die Botschaft von Medjugorje ist dieselbe wie in den anderen marianischen Heiligtümern: Gebet, Buße und Bekehrung. Die Vielzahl der Menschen, die beichten und zu Gott zurückkehren, sind ein großes Zeichen der Hoffnung für die Zukunft der Kirche.

Im vorigen und in den vergangenen Jahrhunderten überflutete der Rationalismus die Welt. Die Leute begannen die Meinung zu vertreten, daß Dinge, die in den Bereich des Übernatürlichen oder Wunderbaren fallen, nicht existieren und daß man das, was man für ein Wunder hält, mit natürlichen Ursachen erklären kann, mit der Wissenschaft. In einem solchen Kontext erschien die Muttergottes in Lourdes und vollbrachte viele Wunder. Als die Wissenschaftler begannen, einige dieser Wunder mit natürlichen Ursachen zu erklären, vollbrachte die Muttergottes noch mehr und noch größere Wunder, so als ob sie sie aufriefe: 'Und jetzt, was sagt ihr dazu ... und dazu???' Am Ende mußten die Wissenschaftler zugeben, daß sie jene wunderbaren Ereignisse nicht mit natürlichen Ursachen erklären können und ihnen ihren übernatürlichen und wunderbaren Ursprung zugestehen. Gott wollte den Menschen von seiner Selbstgefälligkeit zu Ihm selbst zurückführen.

Das gleiche geschieht auch heute. Der technologische Fortschritt brachte den Menschen auf den Mond und auf den Mars. Der Mensch ist stolz auf die Technologie und glaubt, daß er Gott nicht braucht. Er versucht, Befriedigung in zügelloser Befriedigung zu finden. Allerdings trifft er auf Leere in seinem Innern, materielle Güter und das Streben nach Zufriedenheit füllen ihn nicht aus. Er entdeckt, daß nur Gott diese Leere auszufüllen vermag und ihm die wahre Freude und den Seelenfrieden gibt.

Gott sendet seine Mutter zu verschiedenen Zeiten an verschiedene Orte, damit sie die Menschen zu Ihm selbst führen kann. Die Botschaft ist überall dieselbe: Gebet, Rückkehr zu Ihm im Vertrauen, Buße und Bekehrung. Dies sind evangelische Werte, andere können wir nicht finden. Das ist der Grund, weshalb die Grundbotschaften in allen marianischen Heiligtümern dieselben sind.

In Medjugorje werden viele Wunder der Fürbitte der allerseligsten Mutter, der Gospa, zugesprochen: körperliche Heilung, Bekehrung vom lasterhaften Leben zum tiefen christlichen Leben. Die Tatsachen, daß laufend Pilger hierherkommen und dies in immer größerer Zahl, beweist, daß hier wunderbare Geschenke verteilt werden. Wäre dies nicht so, hätte der Pilgerstrom längst aufgehört.

Ich glaube, daß es Chesterton war, der einmal sagte: 'Einige Menschen kann man die ganze Zeit lang belügen, alle Menschen kann man eine Zeit lang belügen, aber man kann nicht alle Menschen die ganze Zeit lang belügen.'

Die Menschen kommen in immer größerer Zahl hierher und kehren mit Frieden in ihren Herzen nach Hause.

Ich persönlich bin überzeugt davon, daß die hiesigen Ereignisse von wunderbarer Herkunft sind. Wir müssen aber das 'offizielle' Urteil der Kirche abwarten, was noch Jahre dauern kann. Auf das offizielle Urteil im Falle Lourdes wartete man auch sehr lange - nahezu 50 Jahre. Die Ereignisse in Medjugorje sind erst 16 Jahre alt. Die Kirche nimmt sich Zeit, aber die Pilgerfahrten hat sie nicht verboten.

Das, was mich am meisten traurig stimmt und mir Herzschmerzen bereitet, ist die negative Stellung des Ortsbischofs, wie die des jetzigen so auch die seines Vorgängers. Wir beten dafür, daß sich diese negative Stellung ändert. Der Papst regt privat die Pilgerfahrten nach Medjugorje an. Privat hat er sie anerkannt. Uns reicht das momentan aus.

Suchen wir Zuflucht bei der allerseligsten Gottesmutter, daß sie uns nach dem Bild ihres Sohnes Jesus umformt, so daß wir nach den evangelischen Werten Liebe, Vergebung und Solidarität leben können und damit wir Jesus Zeugen inmitten unser Mitmenschen sein können!

Heute ist der Feiertag des heiligen Lauratius, des berühmten Diakons und Märtyrers der frühen Kirche. Da heute Sonntag ist, wird dieser Feiertag nicht begangen. Er assistierte in der Eucharistie des Papstes Sixtu II (dessen Feiertag wir vor drei Tagen feierten). Man vertraute ihm ebenfalls materielle Güter und die Sorge um die Armen an.

Dem römischen Kaiser kam zu Ohren, daß die Kirche ein großes Reichtum besitzt; so wollte sich der Kaiser dieser kirchlichen Güter bemächtigen. Er sandte einen seiner Angestellten, um ihm mitzuteilen: 'Lauratius, ich habe gehört, daß die Kirche ein großes Reichtum und Güter besitzt. Kannst du sie mir zeigen?' Lauratius sagte ihm, er würde sie ihm in drei Tagen zeigen. Der Angestellte war daraufhin sehr glücklich. Am vierten Tag rief Lauratius alle römischen Armen, Krüppel, Gelähmte, Blinde und ihnen ähnliche zusammen und zeigte sie dem römischen Angestellten mit den Worten: 'Dies ist die Schatzkammer der Kirche.' Der Angestellte war erzürnt darüber, daß Lauratius ihn anführte und befohl deshalb, man solle ihn auf einem eisernen Gitter mit Feuer darunter martern. Man erzählt, daß Lauratius in einem Augenblick zu seinen Peinigern sagte: 'Die eine Seite ist offiziell gebraten, dreht die andere Seite um und eßt.' Er starb als namenhafter Märtyrer.

Achten wir auf die Armen, erkennen wir in ihnen Christus, der leidet und helfen wir ihnen, wie wir auch Christus helfen würden! Jesus sagte: 'Alles, was ihr für einen dieser Kleinsten getan habt, habt ihr auch für mich getan.' Das ist das, was Mutter Theresa in ihren Armenvierteln in Kalkutta tut. Erkennen wir Jesus in den Armen, die leiden und helfen wir ihnen, soviel wir können.

Die Kirche betet in ihren offiziellen Gebeten, daß wir uns vor der Leidenschaft und Verdorbenheit hüten sollen, so wie Lauratius vor dem Feuer bewahrt wurde.

Möge uns der Herr auf Fürbitte der Seligen Jungfrau, der Gospa, befreien von dem Feuer der Leidenschaft und uns helfen, ein gutes christliches Leben zu führen."


MIT DEM FAHRRAD NACH MEDJUGORJE

Am Festtag Mariä Himmelfahrt traf in Medjugorje eine Gruppe von 40 jungen Männern aus Norditalien ein nachdem sie die gesamte adriatische Küste hinter sich gelegt hatten. Nach Medjugorje setzten sie ihren Weg fort in Richtung Dubrovnik und Zagreb. Die Radfahrer, unter denen sich auch 6 salesianische Seminaristen befanden, leitete auf diesem langen Weg der salesianische Provinzial Don. Francesco Cereda.


TAG DER STUDENTEN

Der Fonds "Freunde von Talenten", eine Fondation mit Sitz in Medjugorje, die jungen Studenten hilft, organisierte am 17. August einen Studententag. Das Treffen begann um 16.00 Uhr mit dem Rosenkranzgebet auf dem Erscheinungsberg. Nach dem Rosenkranz versammelten sich die Jugendlichen in der Kirche zur gemeinsamen Beichte und zum regelmäßigen abendlichen Gebetsprogramm. Nach der Abendmesse folgte ein Konzert mit geistlicher Musik. Auf dem Konzert traten Studenten der Musikakademie, Stipendisten des Fonds und Jungen aus der Gemeinschaft 'Cenacolo', ehemalige Drogenabhängige, auf. Am Treffen nahmen etwa 150 Studenten teil. Bei dieser Gelegenheit wurde eine Bilderausstellung von Studenten eröffnet, die eine Kunstkolonie belegten, die der Fonds bisher schon dreimal organisierte und die der bekannte italienische akademische Bildhauer Carmelo Puzzolo leitete.


M I T T E I L U N G E N

GEBETS-INFORMATIVES SEMINAR

Das Gebets-informative Seminar für Leiter von Gebets-, Charitativ- und Pilgergruppen, die mit Medjugorje in Verbindung stehen, mit dem Thema: "Geistige Bewegung von Medjugorje" wird vom 9. bis zum 13. März 1998 im Hotel 'Sunce' in Neum stattfinden.

Andere Mitteilungen (Programm, Anmeldungen u. ä.) werden nachträglich bekanntgegeben.



Published by : INFORMATIVNI CENTAR MIR - Svetiste Kraljice mira
(Information Center MIR - Shrine of the Queen of Peace),
88266 Medjugorje, BiH, fax number: 00387 88 651 444.
Director: fra Miljenko Stojic.
You can receive the latest issue of the Press Bulletin at any time on your own fax machine in the tone
mode by dialing the Robofax in our Information Center at +387-88-65-15-55.
Published every other Wednesday.


BackHome OverviewInfo
Last Modified 08/30/97